Auf jeden Fall spannend, wie sich die Lebensgeschichte entwickelt. Es gibt viele Facetten einer Erklärung für die psychische Störung von Dahmer. Es ist bedrückend, wie einsam er ist. Die Serie ist gut gemacht (70/80 ties Style) und die Schauspieler brilliant.
Allerdings finde ich es nicht korrekt von Netflix, die damals noch lebenden Eltern von Dahmer nicht um Erlaubnis zu bitten. Die Serie greift zu tief in deren Privatsphäre ein, um nicht einbezogen zu werden.
Das Thema Rassismus gehört für mich nicht so intensiv in die Serie, da Glenda nicht neben Dahmer gewohnt hat, sondern zwei Blocks weiter. Hier wird ein Nebenschauplatz eröffnet.
Der Rassismus der Polizei ist damals wie heute Fakt und ein Misstand, der nicht genug angeprangert werden kann. Die Opfer waren colored people aufgrund ihrer Armut. Irgendwie werden mir die zwei Erzählstränge Dahmer/Glenda zu wirr verknüpft...man schaut zwei Miniserien.
Die letzte Folge holt alles raus. Während Dahmer Haftstrafe bekommt, wird Gacy in einem anderen Staat für ähnliche Taten hingerichtet. Diese indirekte Kritik an der Todesstrafe wäre gut eingearbeitet, wenn nicht der 'böse' schwarze Mann Dahmer im Gefängnis getötet hätte. Wirkt sehr überzogen diese Rache für die Opfer. Da die zwei Klassengesellschaft sogar durch die Gefängniszellen verdeutlicht wird, ist das (reale) Finale gut gemacht.
All lives matter...kein Rassismus & keine Todesstrafe!