Alien Romulus verspricht im ersten Kapitel mehr, als er ab dem Hauptteil dann wirklich halten kann. Trotz toller Kulissen, guten Hauptprotagonisten und aufwendig inszenierter Sci-Fi Atmo.
***Achtung Spoiler***
Am Schluss folgt mein spoilerfreies Fazit!
***Achtung Spoiler***
Erstaunlich! In dem Moment, in dem das titelgebende Wesen den Screen betritt, verliert der Film minütlich an Qualität. Viel zu gehetzt hakt man den Großteil der Charaktere ab. Nie bekommt man auch nur annähernd ein Gespür für den Cast, weil dieser keine Chance erhaltet, den verkörperten Charakteren Leben einzuhauchen. Lustloses Gefluche, sinnloses 'Geproll' und äußerst flache Witze die nie zünden. Das erinnert eher an Highschool-Horrorstreifen wie "Scream" oder "Ich weiß was du letzten Sommer getan hast". Bevor man sich aber wirklich ärgern kann, sind eh alle tot.
Worüber man sich dann aber ärgert: es werden ab der Hälfte permanent Szenen aus früheren Alien Filmen recycelt. Klar trifft man auf einen alten Androiden, den man selbstverständlich wieder in Betrieb setzt und ... Achtung jetzt kommts: der natürlich nicht so hilfreich ist, wie erhofft. Natürlich auf einer verlassenen Raumstation. Die abstürzt. Selbstverständlich mit Gängen - sehr engen Gängen. Mit defekten Glühbirnen aus den 70gern!
Wie oft denn noch? Guter Fanservice geht anders.
Es folgt eine dämliche Black Goo Story, die man direkt von Prometheus/Covenant übernimmt. Diese Geschichte bringt mehr Logikfehler als Mehrwert ins Alien Universum. Verstehen tut's (will's) auch keiner, weils die Drehbuchautoren auch nicht tun. Ist es ein gescheitertes Genexperiment der Engineers? Ist es eine Biowaffe? Ist es der heilige Gral der Evolution? Ist es alles davon? Nix davon? Starwars Ep 1 oder das MCU Multiversum lassen grüßen.
Ja irgendwie wurschtelt sich dann die übriggebliebene Rain mit ihrem Andy zum Ende des Films. Die beiden, allen voran der Androide Andy, werden allerdings überraschend toll dargestellt. Man hätte gar keine Xenos gebraucht, die ohnehin in kürzester Zeit recht unspektakulär gekillt werden. Allein für diesen Androiden hätte man vermutlich einen spannenderen Film stricken können.
Hab ich was vergessen oder verdrängt? Huch - na klar - "Alien die Wiedergeburt" darf nicht fehlen, wo man sich Inspiration für das letzte, wirklich doof designte Wesen geholt hat. Da hat man so talentierte Leute im Prodteam und das kommt dabei raus? Zum Fremdschämen. Außerdem wissen Cineasten ab dem Moment, wo klar wird, dass eine Lady schwanger ist, was dabei rum... äh rauskommt :)
Ripley ... pardon, Rain entledigt sich dem Biomüll dann schnell und zack, ab ins Cryobettchen.
Man lässt sich an den falschen Stellen zuviel Zeit und an den richtigen fast gar keine. Die Viecher entwickeln sich in Sekunden, das gabs zwar auch in Covenant (AvP beachte ich bewusst nicht), dort entwuchsen aber die Neos und nicht die durch Facehugger implementierten Chestburster. Das Alien Universum wurde bereits so verwirrend, dass sich die Macher selbst nicht mehr auskennen oder sich der Einfachheit halber an keine Vorgaben mehr halten. Schade!
***Spoiler Ende***
Der Film war enttäuschend. Es gibt wenig sehenswertes, darunter fallen die beiden Hauptdarsteller die sich redlich bemühen und das richtig gute Design des Films. Ich mochte die an Teil 1 (und 2) angelehnten Schiffdesigns mit den veralteten Systemcomputern. Schade drum.