Der Film hat mehrere stark metaphorische Ebenen und überzeugt mit gekonnter Darstellung und einwandfreier Umsetzung.
Viele Szenen und Gesten haben eine versteckte Bedeutung, welche erst im Nachhinein durch Rückblick und Reflexion erkennt werden können.
Der Film ist ein Musical und nicht einfach ein gedankenloser Blockbuster zum Abschalten (was natürlich auch seine Existenz-Berechtigung hat).
Joaquin Phoenix glänzt in der grandios gespielten Rolle von Arthur Fleck, einem parathymen, affekt-inkontinenten Mann, der wegen mehrfachen Mordes vor Gericht steht und von vielen als Joker - Manifestation von Chaos und Anarchie - verehrt wird. Aus seiner Perspektive erlebt der Zuschauer den inneren Kampf eines Mannes, der Mühe hat, Realität und Fantasie zu unterscheiden, und erst herausfinden muss, was oder wer er sein will.
Viele Leute beschweren sich, dass die Fortsetzung des sehr erfolgreichen ersten Films Joker aus 2019 jetzt als Musical gedreht wurde und in seiner Umsetzung ganz und gar nicht seinem Vorgänger ähnlich ist. Dies hätte anders gemacht werden können, ist jedoch generell keinerlei Grundlage, um den Film zu kritisieren.
Der Film ist genial... Die "Pointe" des Musicals und die sinnbildliche Rolle des Gesangs wird dem Zuschauer jedoch nicht einfach auf dem Silbertablett serviert.