Mir ging die Doku vor allem am Anfang und am Ende gehörig auf die Nerven. Der eine Wissenschaftler hat jetzt den Durchblick und präsentiert uns Dummies jetzt die Lösung. Und die besteht natürlich darin, die richtigen Produkte zu kaufen und die Familie anzuregen, die richtigen Produkte zu kaufen. Null Kapitalismuskritik, wir sollen brav weiter daran glauben, dass wenn wir die richtigen Sachen kaufen die lieben Regierungen und Großkonzerne dann schon dafür sorgen, dass die Umweltzerstörung zurückgeht. Und immer wieder wird das Muster bedient: Es ist zwar schlimm, aber es besteht Hoffnung: Wir haben das mit dem Ozonloch geschafft (weil wir auf FCKW verzichtet haben) also schaffen wir das auch mit dem CO². Würde mich interessieren, ob dieser Wissenschaftler es wenigstens geschafft hat, selbst auf Autofahren und Flugreisen zu verzichten, wenn er auf seine Kongresse muss. Wahrscheinlich hält er sich für so wichtig, dass er das in Kauf nimmt. Also ich für meinen Teil brauche keine Wissenschaft mehr, um mir die Dramatik der Situation zu veranschaulichen. Ich wünsche mir WissenschaftlerInnen die streiken, sich auf Autobahnen festkleben, sich von Autobahnbrücken abseilen, Flughäfen lahmlegen und anfangen, direkte Aktionen zu machen. Lächerlich war auch, zu behaupten, das System Wasserqualität sei noch im grünen Bereich, um dann 10 Minuten später über das abgestorbene Great Barrier Reef zu berichten. Wann sind wir dann bei orange? Wenn es keine Fische mehr gibt, sondern nur noch Quallen? Und bei rot dann, wenn sich selbst der Plastikmüll im sauren Ozean auflöst? Ach ne, das ist dann wieder cool, weil es besser aussieht, also eher wieder grün. Immerhin enthält der Film auch einige anschaulich aufbereitete Information und leugnet den Klimawandel nicht.