Die englische Sprache gilt in vielen Bereichen als Lingua franca – so auch in der Wissenschaft. Mit dem Budrich-Band „Mind Your Writing“ erscheint nun nach einigen deutschen Publikationen von Wymann wie „Schreibmythen entzaubern“, „Checkliste Schreibprozess“ oder „Praxishandbuch Schreibdidaktik“ ein englischsprachiger Ratgeber.
Worum geht es? Wie der Titel des Buches nahelegt, geht es darum, sich selbst als Schreibende*n besser kennenzulernen. Eine wiederkehrende Kernbotschaft lautet: Du musst wissen, was du tust, wenn du schreibst, aber vor allem auch warum und wie du schreibst. Deshalb plädiert Christian Wymann dafür, sich näher mit den 10 Grundsatzfragen zum Schreiben zu beschäftigen, die er in seinem Buch präsentiert. Diese (Selbst-)Reflexion soll den Lesenden dabei helfen, produktiver, zufriedener und professioneller zu schreiben.
„Mind Your Writing“ umfasst 97 Seiten und ist neben Einleitung und Schluss entlang der Grundsatzfragen in 10 inhaltliche Kapitel gegliedert (z.B. Why do you write?, What’s your writing strategy?, What does text feedback mean to you?).
Diese Fragen werden jeweils in kurzen Kapiteln knapp beschrieben und diskutiert, wobei Wymann häufig eigene (Schreib-)Erfahrungen einbringt und ab und zu sehr interessante Einblicke in die Schreibwelten von bspw. Niklas Luhmann, Ludwig Wittgenstein oder Clifford Geertz bietet, was das Buch sehr abwechslungsreich und interessant macht. Die emotionale und direkte Ansprache der Lesenden sowie der äußerst leserfreundliche Sprachstil leisten ebenfalls einen Beitrag dazu.
Ich empfehle den Band „Mind your Writing“ insbesondere für Schreibanfänger*innen in wissenschaftlichen Kontexten. Er kann ihnen dabei helfen, sich früh mit Grundsatzfragen des Schreibens zu beschäftigen, Verantwortung zu übernehmen und damit bewusster, zielgerichteter und effizienter zu schreiben.
Rezensent
Stefan T. Siegel (stefan.siegel.de)