In The Woman King hat mir besonders die untypische Darstellung von Frauen und einer Kultur gefallen, die nicht westlich ist. Es ging auch einfach mal nicht darum, dass Frauen gut aussehen (müssen).
Es ist natürlich absolut nichts falsch daran, Filme mit westlichem Setting anzuschauen und gut zu finden, in denen stereotypisch schöne weiße Frauen vorkommen oder die Hauptrolle spielen, aber diese Überrepräsentation ist einfach ungesund für meine Augen und mein Gehirn.
Achtung: Spoiler!
Hier haben wir schwarze Frauen, die kämpfen können wie sau (bitte, was waren das für geile Kampfszenen?!), sich die Hände schmutzen machen, stolz auf sich sind, sich gegenseitig unterstützen und dabei viel Charakterstärke zeigen. Dass das historisch nicht alles korrekt ist, muss gesagt werden, aber den Anspruch erhebe ich persönlich an diesen Film nicht.
Zusätzlich ist das Setting wunderschön und Viola Davis ist so eine begnadete Schauspielerin. Die Szenen mit ihr und ihrer Tochter haben mich sehr berührt.
Einen Stern Abzug gibt’s dafür, dass The Woman King dann doch seine unangenehm woken Tendenzen in feministischer Richtung hat.
Der König kann irgendwie gar nichts außer labern und ist auch sonst nicht die hellste Kerze auf der Torte. Und komischerweise bedeutet Frauen zu empowern heute, dass Männer so gut wie null repräsentiert werden, sprich auch keine Hauptrolle einnehmen (dürfen). Nur der nette Malik, der dann irgendwann das Richtige tut, bekommt ein wenig Screentime. Aber die Männer, die zusammen mit den Agoje kämpfen, nimmt man kaum wahr. Sind die nicht befreundet? Reden die nie miteinander? Wieso wird nicht dargestellt, wie sie zusammen arbeiten? Es wirkt dann außerhalb der Kämpfe eher so, als gäbe es zwei Lager. Schade, dass starke Frauen nicht zusammen mit starken Männern gezeigt werden können. Man darf doch ein Team auf Augenhöhe sein?
Ansonsten definitiv sehenswerter Film und eine erfrischende Abwechslung!