Nett, aber nicht so überwältigend wie man sich das von einem klassischen Asterix erwartet hätte. Es hatte ja auch früher schon ein paar Missgriffe gegeben. Die Weiterführung der Kunst der Zeichner ist sehr gut. Aber jetzt stellt sich ein grundlegendes Problem: Die Themen aus dem französischsprachigem Raum sind ein bisschen ausgelutscht, auch die aus dem klassischen Territorium des römischen Reiches sind mit Kleopatra und ein paar anderen Themen schon mit Talent bearbeitet worden.
Jetzt müsste man die etwas weniger bekannten Themen aufgreifen. Beispiele:
- Der Limes und seine Verschiebungen im Osten des römischen Reiches;
- Die Abenteuer entlang der schon damals entstehenden Seidenstraße, dort ist eine römische Legion im Westen von China gestrandet und hat Gene für blonde und blauäugige Menschen hinterlassen;
- Das Drama der verlorenen Legion im Teutoburger Wald, für die erst kürzlich archäologische Beweise ausgegraben wurden;
- Die Rolle des Rheins sowohl als Grenze wie auch als Integration;
- Helvetien mit Aventicum (Avenches) als Hauptstadt und Eburudunum (Yverdon) als weiterer befestigten Stadt am See.
Mit Asterix und Obelix haben Uderzo und Goscinny drei Generationen mit den Römern bekannt gemacht. Weiter so ! Aber mit den etwas weniger bekannten Orten und Geschichten. Und dabei wäre es wunderbar, wenn die Gedanken und Überlegungen über Möglichkeiten und verpasste Chancen weitergesponnen würden, wie im Album "Le domaine des Dieux" (Die Trabantenstadt).
Wieviel Rom steckt heute noch in uns allen und in unserer zeitgenössischen Geschichte ? Nicht nur unser Möchtegern Tsar (Cesar) macht es uns jeden Tag vor und seine Vasallen (z.B. Orban) würden sich als Vorlage für ein Album auch wundervoll eignen.
Lasst uns zusammen sitzen und ein wenig brüten. Bin bei Bedarf auch gerne dabei.
Grüsse aus Pennelacus (Villeneuve) am Lacus Lehmanns (Genfersee), christa