"Supercell" ist eine der enttäuschendsten Serien, die Netflix in letzter Zeit hervorgebracht hat. Die Serie zieht sich extrem in die Länge, was vor allem durch die übertriebene Gefühlsduselei der Charaktere verursacht wird. Es scheint, als würde jede Szene bis zum Maximum ausgedehnt, ohne dass dabei ein wirklicher Mehrwert für die Handlung entsteht.
Die Protagonisten sind klischeehafte Abziehbilder mit einer Intelligenz, die kaum über die eines Fünf-Meter-Feldwegs hinausgeht. Ihre Entscheidungen sind oft unlogisch und wirken konstruiert, nur um das Drama voranzutreiben. Nichts wird richtig zu Ende erzählt, ständig bleiben Fragen offen, die nur frustrieren. Man hat das Gefühl, dass die Macher der Serie mehr darauf aus sind, bekannte Klischees zu bedienen, als eine originelle Geschichte zu erzählen.
Die Sprache der Serie ist ermüdend, gespickt mit einem ständigen "Bro", das schnell auf die Nerven geht. Die Dialoge wirken dadurch flach und repetitiv. Auch die ständigen Beziehungen und das Drama um die nahen Liebenden der Charaktere sind unnötig und tragen wenig zur eigentlichen Handlung bei. Es scheint, als wolle die Serie auf Biegen und Brechen eine emotionale Tiefe vortäuschen, die schlichtweg nicht vorhanden ist.
Besonders ärgerlich ist das schlechte Ende der Staffel, das mit einem Cliffhanger aufwartet. Dieser wirkt jedoch mehr wie eine billige Methode, um die Zuschauer bei der Stange zu halten, als ein wirklich spannendes Element. Angesichts dessen, dass vermutlich erst in zwei Jahren die nächste Staffel erscheint, bleibt am Ende nur die Erinnerung daran, wie sehr man sich über diese Serie geärgert hat.
Warum ich die Serie bis zum Ende angesehen habe? Ganz einfach: Ich wollte ihr bis zum Schluss eine Chance geben, in der Hoffnung, dass sie sich vielleicht noch verbessern würde. Leider war dies nicht der Fall. "Supercell" ist definitiv nicht zu empfehlen.