Der neue Joker-Film brilliert durch seine atemberaubende Tiefe und Komplexität, die es ermöglichen würde, einzelne Szenen im Deutschunterricht zu analysieren. Jede Szene ist so nuanciert und vielschichtig, dass sie förmlich dazu einlädt, interpretiert zu werden. Besonders interessant ist der Einblick in die komplexe Psyche des Protagonisten, die eng mit der Welt des Showbusiness verknüpft ist. Diese Verbindung verleiht dem Film eine zusätzliche Ebene und zeigt, wie stark das Streben nach Anerkennung und die persönliche Zerrissenheit Hand in Hand gehen.
Lady Gaga ist die perfekte Besetzung für ihre Rolle, und ihre leicht abgefuckte Art passt ideal zum Ton des Films. Sie wirkt in keinster Weise fehl am Platz, sondern bringt eine Authentizität mit, die dem Film zusätzliche Tiefe verleiht.
Der Gesang, obwohl stellenweise etwas überzogen eingesetzt, entfaltet im Kontext des gesamten Films seine volle Bedeutung und unterstreicht die emotionale Tiefe der Handlung auf subtile Weise. Die Reaktion der Bevölkerung in Gotham City ist dabei eine wahnsinnig gute Realsatire auf die heutige Gesellschaft. Die Spaltung und Entwicklung der Bevölkerung spiegeln die vielschichtigen Probleme unserer Zeit wider, indem sie Themen wie soziale Ungleichheit und die Entfremdung innerhalb der Gesellschaft pointiert darstellen.
Die Bilder und die Kameraführung sind schlichtweg grandios und tragen maßgeblich zur düsteren Atmosphäre des Films bei. Obwohl die Story nicht besonders komplex ist, überzeugt sie durch ihre klare Struktur und ihre fesselnde Inszenierung.
Alles in allem zeigt der Film eine künstlerisch hochwertige und wertvolle Art, die das Potenzial für einen Oscar in sich trägt und aufgrund ihrer Relevanz und stilistischen Umsetzung bleibenden Eindruck hinterlassen wird.