Zuerst mal danke für dieses Buch. Ich bin betroffene Mama einer Tochter. Meine Tochter ist 22 Jahre alt. Vor 3 Jahren wurde bei ihr ADHS diagnostiziert. In diesem Buch konnte ich doch einiges bei meiner Tochter wiederfinden.
Ich denke, ich kann das "Verhalten" meiner Tochter jetzt doch besser verstehen und zuordnen.
Allerdings muss ich, aus Sicht einer Angehörigen, berichten, dass vieles für mich immer noch sehr schwer ist.
Z.Bsp. schreibt mir meine Tochter (wohnt nicht mehr zu Hause), dass sie zur Zeit eine "schlechte" Phase hat und es ihr nicht gut geht. Am nächsten Tag meldet sie sich einfach gar nicht. Ich mach mir Sorgen....
Oder....sie geht auf ein Konzert. Schreibt mir, dass sie "extra" für mich mitgefilmt hat. Die Videos bekam ich nie zu sehen.
Sie vergisst Termine, vergisst ihre Pflanzen zu gießen. Leidet ständig an Magenschmerzen und Übelkeit, weil sie von allem gestresst und überfordert ist.
Ich verstehe, wie ihr Gehirn funktioniert. Verstehe, dass das für sie noch schwerer ist als für mich. Würde mir wünschen, dass sie endlich eine Therapie beginnt. Doch sie hat es bis heute nicht geschafft, sich einen Therapeuten/Therapeutin zu suchen. Sie nimmt auch keine Medikamente. Und ich kann nicht aufhören, ständig um sie besorgt zu sein. Denn so "anstrengend" ADHS für die Betroffenen oft ist, ist es für Angehörige auch oft eine schwere Zeit.