Fangen wir mit dem Guten an:
Das Setting ist authentisch, es wurde sehr viel Liebe in einen Haufen von Referenzen zu allen Filmen und auch zu Alien: Isolation gesteckt. Die dargestellte Technologie ist angepasst an die ursprünglichen Alien Filme, was mir sehr gefallen hat. Es werden anfangs sogar glaubwürdige und halbwegs kluge Entscheidungen getroffen. Alles wirkt anfangs noch halbwegs organisch. Ich möchte hier festhalten: für mich ist das der Versuch einer Hommage, kein eigenständiger Film, denn...
... Kommen wir zum schlechten:
Gleich am Anfang: Der Titel ist verhunzt. Ich fand die Grundidee für wie der Titel erscheint und sich auflöst mal was Neues, granted. Aber die Musik? Eine Katastrophe von vorne bis hinten. Von vorneherein habe ich mich gefühlt als wäre ich musikalisch in einem weiteren billigen Disney Star Wars Abklatsch! Das war nicht eines Alien Films würdig. Die Story war ebenfalls ne Katastrophe. Ich werde nichts spoilern, aber nachdem es halbwegs glaubwürdig anfing, wurde alles Potential langsam nach dem Andocken an die Station verspielt. Vieles war eher random und überhastet. So wirkte der Film nach der Hälfte so, als könnte er jetzt aufhören. Ich glaube die Autoren des Drehbuchs haben das gemerkt und dann noch eine unnötige Bonus Story drauf geklatscht. Die Aliens? Man sieht sie die ganze Zeit... Spannung baut sich kurz auf, dann geht die Kamera zu den Aliens und Facehuggern und man folgt ihnen. Kein klassisches Alien Jumpscare, kein Buildup. Man weiß 5 Minuten vorher, was gleich passiert. Manchmal ist das Alien super schnell und gnadenlos, dann können Charaktere wieder 5 Minuten da stehen und dramatisch inszenierte Dialoge halten während das Ding theoretisch 10m weit weg ist aber nur herum grunzt. Alles in Allem: ein Abenteuerfilm wie ein paar Teens/junge Erwachsene mit nem Raumschiff an ne Station docken um was zu bergen, finden das Übliche, diesmal ist das Übliche aber extrem berechenbar und allgemein recht einfach zu besiegen. Der perfekte Organismus wird hier ein wenig verspottet. Über das Ende mit der Alien 4 Referenz wollen wir gar nicht reden. Ich mochte den vierten Film vorher schon nicht und jetzt hat er mir auch Romulus final versaut.
Fazit:
Kostüme und Setting sind großartig. Der Film hatte extremes Potential. Aber ich muss sagen: selbst wenn sie nur Alien: Isolation verfilmt hätten, wäre das ein um vielfach besseres Erlebnis gewesen, als das. Die Musik war nicht zu ertragen und hat die Stimmung versaut, die storyline war einfach nur komisch, spätestens ab der Mitte, und ich würde Romulus nicht als originalen Film bezeichnen. Es ist ein Schweif durch alles was Alien seit 1979 hervor gebracht hat. Schlimmer noch: ich hatte keine Angst vor dem Xenomorph. Kein buildup, kein Horror. Es hat also alles seit 1979 genommen und ihm die Magie gestohlen.
Immerhin hatte ich ein paar "aaah jetzt sehe ich Sigourney Weaver" Momente. Die Hauptdarstellerin war wirklich nicht schuldig.