Kulturzeit vom 17.05.23. Betroffene sexualisierter Gewaltverbrechen in der katholischen Kirche sind zu einer Pilgerfahrt nach Rom aufgebrochen und überreichen J.A. Bergoglio ein zerbrochenes Herz. Ich bin selber Betroffener und entsetzt, wie unkritisch, naiv und tendenziös dieser Beitrag in der Kulturzeit gezeigt wurde. Wieder einmal wurde Vertretern des organisierten Verbrechersyndikat der katholischen Kirche eine Bühne geboten, um sich in schamloser Bigotterie ihrer Verantwortung begangener Verbrechen zu entziehen. Die Betroffenen werden in ihrem Schmerz vorgeführt, instrumentalisiert und müssen sich wie kleine Kinder herzen lassen. Ganz anders die Worte eines Betroffenen an den Klerus im Oktober 2021 in Paris, als der Bericht über 300.000 missbrauchten Kindern in Frankreich veröffentlicht wurde: «Sie sind eine Schande für die ganze Menschheit. Sie werden für jedes einzelne Verbrechen bezahlen». Als Betroffener setze ich mich in aller Entschiedenheit dafür ein, dass zivilrechtliche Gerichtsbarkeiten für die Aufarbeitung von Gewaltverbrechen der katholischen Kirche zuständig sind.