“Joker 2” hat überraschend viele schlechte Kritiken erhalten. Lasst euch davon nicht beeinflussen und bildet euch unbedingt eine eigene Meinung.
Joker Folie à Deux” ist ein beeindruckender Film, der die Geschichte von Arthur Fleck weiterführt und zeigt, wie er sich nach seiner Inhaftierung in Arkham tiefer in seine psychischen Abgründe begibt. Die Beziehung zu Harleen (Lady Gaga) treibt ihn weiter in den Wahnsinn, während musikalische Elemente Arthurs verzerrte Wahrnehmung verdeutlichen. Kritiker mögen enttäuscht sein, weil sie einen actiongeladenen “Helden-Joker” erwartet hatten, aber gerade die Abkehr von Genre-Konventionen macht diesen Film so besonders. Er reflektiert die gesellschaftlichen Spannungen und zeigt die heutige Zeit wie kein anderer.
Insgesamt ist “Joker 2” nicht nur eine Fortsetzung, sondern eine tiefgründige Erweiterung der ursprünglichen Geschichte. Das Musical-Element hebt den Film auf eine neue Ebene und lässt das Publikum die innere Welt des Jokers aus einer völlig anderen Perspektive erleben.
Der Film zeigt uns den Joker, wie wir ihn so noch nie gesehen haben. Er legt sein altes Etikett ab und tritt als Arthur auf – ein gebrochener Mensch, der tief verletzt ist. Die Maske des Jokers fällt, und zum Vorschein kommt ein Mann, der sein Leben lang mit Ablehnung, Missbrauch und Vernachlässigung konfrontiert war. Der Gerichtssaal-Moment ist mehr als nur eine Szene; es ist ein verzweifelter Hilfeschrei eines Menschen, der sein Leben lang übersehen wurde.
“Joker 2” ist mehr als nur ein Film über einen Bösewicht – es ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Die Geschichte fordert uns auf, genauer hinzusehen und aus den Fehlern, die zur Entstehung eines solchen Charakters führen, zu lernen. Die Gesellschaft hat hier eine Lektion zu lernen: Menschen wie Arthur brauchen Hilfe und nicht noch mehr Ablehnung. In “Joker 2” wird Arthurs Geschichte weiter entfaltet, und es wird klar, dass seine Mutter nicht nur eine vernachlässigende, sondern auch eine missbräuchliche Figur in seinem Leben war. Diese Enthüllung fügt eine weitere Ebene zu seinem Trauma hinzu, da der Missbrauch durch seine Mutter, die eigentlich eine Quelle von Liebe und Schutz sein sollte, ihn tief geprägt hat. Dieses schmerzliche Kapitel seines Lebens trägt maßgeblich dazu bei, dass Arthur ein gebrochener Mensch ist, der mit einem tiefen Misstrauen gegenüber der Welt und einem gestörten Selbstbild kämpft.
Er lässt uns miterleben, wie sich die Grenzen zwischen Täter und Opfer verwischen, was wiederum die Zuschauer dazu zwingt, ihre eigenen Vorurteile und Erwartungen zu überdenken. Es ist nicht nur ein Film über den Joker – es ist ein Film über das Menschsein, das Kämpfen gegen innere Dämonen und das Bedürfnis nach Akzeptanz in einer oft kalten und gleichgültigen Welt.
Der Film fordert das Publikum auf, sich mit der schwierigen Realität auseinanderzusetzen, Arthurs Geschichte ist nicht dazu da, sein Verhalten zu entschuldigen, sondern zu zeigen, wie tief sitzende Traumata einen Menschen verändern können. Der Missbrauch durch seine Mutter wird zur Quelle seiner Dunkelheit, und das ist es, was “Joker 2” so beunruhigend und kraftvoll macht: Er zwingt uns, über das nachzudenken, was hinter der Maske liegt, und über die unzähligen Schicksale, die in der Gesellschaft übersehen werden.