Gutes Bildmaterial mit teilweise wirklich sehr starken Szenen trifft auf grottige Dialoge, Genderklischees und unlogische, teilweise schon fast schmerzhaft dämliche Handlung.
Spoileralert!
Wenn die Prinzessin, die grade erfahren hat, dass Jungfrauen dem Drachen geopfert wurden, von ihrem Prinzen in ein 40 m tiefes Loch geworfen wird und das erste was ihr einfällt ist nach oben zu schauen und lautestmöglich zu genau jenen Leuten nach Hilfe zu rufen, die ihr das angetan haben, dann fragt man sich schon, was für ein kleines Dummchen hier dargestellt werden soll. Wenn dann als nächstes - nachdem sie tatsächlich endlich realisiert hat, dass sie das Opfer ist - ein brennender Vogel auftaucht und sie tatsächlich fragt "du armes Ding, was ist dir nur passiert?", dann wird's langsam unerträglich. Und passt null zum Charakter der Prinzessin vom Beginn des Films. Das zieht sich dann so hin, bis sie plötzlich zum Badass mutiert, dass sich nun natürlich die Haare abschneidet, und einen Zweihänder (das Schwert ihres Vaters), ohne jedwede Übung mal locker flockig in ihr Schulterhalfter schwingt. Jede einzelne Umsetzung des Frauencharakters ist so klischeebehaftet, dass auch die exzellente Schauspielleistung der Darstellerin nicht wirklich drüber weghilft und ich habe Mitleid mit ihr, dass sie dermassen dämliche Dialoge lernen musste.
Wären da nicht die tolle Hauptdarstellerin und die teilweise fantastisch umgesetzte Szenen (die brennenden Vögel, der leuchtende Wald, die Leuchtekäfer und mein Favorit, Elodie und der Drache auf der Brücke), könnte man den Film getrost mit 0 Sternen in die Tonne kloppen.