Neben dem heutigen TV-Programm wohl überdurchschnittlich - im Vergleich zum Vorgänger misslungen.
Das Problem liegt - wie genügend dargetan wurde - am zeitgeistigen Einheitsbrei. Nicht so sehr, da farbige Targaryens und Frauencharaktere dominieren, sondern vielmehr deshalb, weil sich mit der Diversity-Keule keine lebensnahe Darstellung von Kriegswirren und Intrigen wiedergeben lässt. Für ein Mittelalter-Epos ganz verheerend, ging es doch in jenen Zeiten stets um die entscheidenden Dinge: um Leben oder Tod. Die Herrscherinnen wissen stets nicht, was zu tun ist. Sie gackern und irren umher wie eine Hühnerschar, wo der Fuchs ums Gehege schleicht. Die alten weissen Männer, die ihnen als Berater zur Seite gestellt werden und ihrer Unentschlossenheit etwas entgegenzuhalten hätten, lassen jegliche Durchsetzungsfähigkeit vermissen. So bekommt man das Gefühl, dass sich aus Pietätsgründen alle gegenseitig blockieren. Wenn es einen Vorteil der Monarchien gab, war es der, dass keine langen Entscheidwege auf sich genommen werden musste, damit sich etwas bewegt. Auch erging kein Parlamentsbetrieb, der die Dinge im Sand verlaufen liess. Aber genau dieses schleppende Demokratie-Taubheitsgeplänkel bekommt der Zuschauer hier vorgesetzt. Das ist die Krux mit der ganzen Diversity: sie verkennt die Wirklichkeit der Dinge und kann deshalb nichts Mitreissendes hervorbringen. Das langweilt den anspruchsvollen Konsumenten. Da können die besten und schönsten Kulissen und Kostüme keine Abhilfe mehr schaffen. Zu guter Letzt fehlt es an Charakterköpfen vom Format eines Robert Baratheon oder Tywin Lannisters, die in schwierigen Situationen ihren Fähigkeiten und Gegebenheiten gemäss handeln und die Story auf eine Metaebene heben. Das Mark des reifen Kerns der Fabel von GoT, wurde von den Machern vollkommen missachtet. Am Ende bleiben noch ein paar faule Drachen, auf die man ebensogut verzichten kann.