Kim Becker

Vorab: Eventuell Spoiler Alert! Wir haben uns das Theaterstück an einem Sonntag angeschaut. Alles in allem war es eine schöne Erfahrung, allerdings gab es ein paar Punkte, dir uns nicht ganz so gefallen haben. Das lässt sich aber auch viel auf die heutige Veranstaltungskultur zurückführen, zum einen, dass einem am Anfang direkt jegliche Snacks und Wasserflaschen abgenommen werden und die außerhalb des Theaters in einem Schrank verwahrt werden. Die Rucksäcke kann man dann erst bei der Garderobe abgeben (wir sind mit dem Zug angereist und hatten eben alles für diesen einen Tag im Rucksack dabei). Dies sollte man vielleicht kombinieren, weil das einfach viel Zeit kostet. Drinnen wartet dann die böse Überraschung: es gibt einige wenige Essensoptionen und auch Getränke, aber leider maßlos überteuert (15 € für ein paar Chicken Nuggets und Pommes). Wenn man den ganzen Tag unterwegs ist so wie wir und dort dann die nächsten vier Stunden verbringt, ist man leider gezwungen, dort etwas zu kaufen, wenn man nicht komplett verhungern möchte.Auch gibt es keine Möglichkeit, sich einfach nur Leitungswasser zu holen. Nun zum Stück selbst: ich kannte die Geschichte vorher, meine Begleitung nicht. Allgemein ist das Stück wunderschön inszeniert, mit Effekten, Zaubern, Lichtspielen usw. sodass man wirklich ins Staunen gerät. Die Schauspieler liefern eine sehr gute Leistung ab, spielen aber natürlich entsprechend dem wie das Stück geschrieben wurde (siehe nicht immer passende Charaktere). Die Story/der Plot allerdings lässt ein paar Wünsche offen, denn sie wirkte leider oft wirr, etwas konfus und auch der allgemeine Aufhänger der Story war leider nicht wirklich nachvollziehbar, sondern sehr aus der Luft gegriffen. Der Anfang des Stücks wirkte extrem schnell erzählt, was vermutlich auch mit der Kürzung zusammenhängen könnte. Es wurde zum Universalmittel, den Zeitreisen, gegriffen und damit eine Voraussetzung geschaffen, dass im Prinzip alles möglich ist. Zudem haben sich einige Charaktere unserer Meinung nicht ihren Eigenschaften entsprechend verhalten und haben sich nicht 100% in das ursprüngliche HP - Universum eingefügt, was sehr schade ist, weil man somit das Stück kaum als Fortsetzung, sondern eher als eigenständiges Medium sehen muss, was eigene Wege geht und nicht ganz so viel mit harry potter an sich zu tun hat. Z. B. Wurde Ron eher als "Klassenclown" gezeigt und Harry als fast dauerhaft cholerischer Vater, Draco Malfoy macht jetzt auf einmal auch Witze und Severus Snape zeigt direkt seine sentimentale Seite. Die Musik war sehr passend und schön, allerdings kam sie unserer Meinung nach etwas zu kurz. Insgesamt ist es ein schönes Erlebnis, aber ich würde es mir wahrscheinlich kein zweites Mal anschauen (und das als riesiger Harry Potter Fan). Einfach weil für mich zu viele Unstimmigkeiten vorhanden sind und ich es nicht ganz in Einklang mit dem HP - Universum bringen kann.