Helmut Morsbach

Ich empfinde den Film versülzt und überholt. Ja, natürlich gibt es die Traumata der Nachgeborenen und der Holocaust war furchtbar. Ich wünschte mir einmal einen Film über die Traumata der englischen und amerikanischen Sklavenenkelinnen. Oder vielleicht auch mal der deutschen Traumata. Ich bin jetzt 87 Jahre alt, war 8 als ich mit meiner Familie in Solingen ausgebombt wurde und nein, mein Vater war kein Nazi. Aber natürlich deutsch und allein deswegen "schuldig". Von Heinz hätte solch einen Film viel unsentimentaler machen müssen, aber sie ist wohl inzwischen anglo-amerikanisch sozialisiert.

Absolutes Meisterwerk! Zeigt zur richtigen Zeit und auf raffinierte Weise wie wichtig das Wahlrecht (auch) für die Frauen ist. Einer der schönsten und zu Herzen gehenden Filme in dem man in jedem Moment von den Darstellerinnen hingerissen ist.

Diese Art von Komödien werden wohl von den Theatern in Soho und Umgebung gespielt, die von Hedgefonds finanziert werden und hohe Zuschauerzahlen brauchen, um weiter zu existieren. Alle Klischees werden auch noch überzeichnet. War die erste Polizistin in dieser Kleinstadt tatsächlich eine "Schwarze"? Die Schauspielerinnen sind sehr gut, die Regie macht sie leider vor allem gegen Ende der Story zu lächerlichen Volksbühnen - Darstellerinnen. Die meisten Deutschen finden das köstlich und erkennen nicht die subtile Selbstgerechtigkeit der Engländer, die nachträglich ihre unterdrückten Kolonialmenschen zu Held:innen umfunktioniert.