Christian Pietschmann

Zuerst das Gute: Die Masken der Orks und die Landschaften sahen gut aus. Auch das CGI war okay, ist ja heutzutage nicht mehr so oft der Fall. Auch die Schauspieler haben das Beste aus dem gemacht was man ihnen gegeben hat. Leider war das aber nicht so viel. Das sind aber Handwerkliche Dinge, welche einfach sitzen müssen bei so einem Format. Im Großen und Ganzen fand ich die Serie eher enttäuschend. Handlungsstränge machen oftmals keinen Sinn, oder sind vorrausschaubar. Auch wird einfach sehr viel Fanservice betrieben. Auch merkt man einfach dass eine Multimillionen-Dollar-Company im Hintergrund steht, welche die derzeit gängigen Hollywood-Mantras abspielt, aus filmischer und soziologischer Sicht. Nur weil es um HdR geht muss man nicht unbedingt Hobbits (Haarfüssler, ihre Vorgänger) einfügen und eine langweilige Story daraus konstruieren. Sehr schlecht fand ich auch die „Offenbarung“ dass die Südlande nun Modor ist. Jeder konnte sich das schon denken und das Abbrennen des einen Schriftzuges und Erscheinen des Anderen, war so schlecht in Szene gesetzt, dass wir uns angeschaut haben und lachen mussten. Einfach Slapstick. Insgesamt denke ich, dass es ein Fehler war, so große Namen wie Galadriel, Elrond etc. als Hauptcharaktere zu nehmen und drumherum eine Geschichte zu konstruieren. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen neue Figuren hinzuzufügen, welche Kämpfe ausfechten, neben neben den ganz großen Geschehnissen passieren. Aber trotzdem mit ihnen zusammenhängen. Heißt ja nicht dass man nicht trotzdem hier und da mal einen großen Charakter sehen kann. Man merkt einfach dass das Produktionsteam Tom Shippy entfernt hat.

Wer einen plumpen Horrorfilm mit Jump-Scar-Effekten oder tristen Feindbilder erwartet, der ist hier fehl am Platz. Dieser Film geht etwas tiefer, beleuchtet sowohl toxische Beziehungen, hat aber auch einige Anspielungen an die schwedische Folklore. Ich würde den Film nicht unbedingt als Horrorfilm bezeichnen, das würde nur vielen Menschen falsche Hoffnungen machen. Der Film bietet viele schöne Bildkompositionen, ist relativ hell und sonnig gehalten, versteht es aber dennoch eine Spannung aufzubauen und zu schocken.