Mein vorläufiges Urteil über diese zwei Bände lautet folgendermaßen! 66 Prozent zu 33! Es ist zwar theoretisch von einem Doktor der Technik wissenschaftlich gut von der Erklärung mancher Fachausdrücke der Glockenwelt sehr gut geraten! Ebenso sind mathematische und physikalische Daten der einzelnen Glockenrippen und deren stilistische Einstufung nicht zu verachten! Auch die Illustration ist trotz Schwarz-Weiss ausreichend!
Der praktische teil hingegen zeigt ausgesprochene Schwächen! Vieles von den Schilderungen der bedeutendsten Geläuten ist mancherorts nicht mehr Up to Date! Im Glockenverzeichnis wird es mitunter sehr unmusikalisch und da sträubt sich einfach etwas in mir! Das Geläute von Stans bei Schwaz konnten viele User mit etwas mangelhaftem Gehör trotzdem als e', fis', gis', h', cis" einstufen! Und das heißt bei Leuten, welche eher mit der Nase am Notenblatt picken, schon einiges! Kurzum, das ist schon sehr beschämend! Wenn man in Südtirol die beiden mustergültigen Geläute von Cavadini in Stilfes und Maria Trens hernimmt, so können beide nicht annähernd auf h° gestimmt sein, weil man bei einer der jeweiligen Kirchen mindestens einen Halbton Unterschied wahrnimmt! Mit solchen Ammenmärchen geht aufgrund mangelhafter Tonbestimmungen teils durch Gießer und Chronisten weiter! Hier wäre dringend eine Neuauflage angeraten, sonst könnte auch ich, obwohl ich mir selber gar nicht so viel bedeute, noch zur Konkurrenz werden! Die größte Motivation für mich wäre noch eine eigene Familie, welche ich finanziell unterstützen müsste!