Dieser Film ist nicht für Menschen, die sich in oberflächlichen moralischen Kategorien von „richtig“ und „falsch“ bewegen.
Lars von Trier führt den Zuschauer nicht einfach durch eine Geschichte – er zieht ihn langsam hinein, baut die Atmosphäre Schicht für Schicht auf und zerstört dabei jede emotionale Distanz. Das ist keine Aneinanderreihung extremer Bilder, keine Sprünge von einem Schockmoment zum nächsten. Es ist eine taktisch präzise Inszenierung, die das Publikum in einen Zustand versetzt, in dem der Film nicht mehr nur auf der Leinwand existiert, sondern unter die Haut geht.
Der Film lässt einen nicht nur die Emotionen der Charaktere spüren, sondern zwingt dazu, sich den eigenen Grenzen zu sehen. Man durchlebt intensive – manchmal unangenehme, aber ehrliche Emotionen, bis man am Ende genau dort steht, wo von Trier einen haben will.)